Immer wenn es ein großes Fußballereignis gibt, begeistern sich die Leute mehr für den Sport. Nehmen Sie zum Beispiel den Afrika-Cup, der gerade stattfindet – die Leute recherchieren, welche Spieler und Mannschaften im Pokal spielen, sie suchen nach afrika cup wetten und einige kaufen sogar Tickets, um die Veranstaltung persönlich zu sehen. Was auch bei großen Sportereignissen passiert, ist, dass sich die Menschen ihrem eigenen Land zuwenden und die Liebe zu ihren Mannschaften neu entfachen. Einer der Vereine, die ich persönlich seit Jahren liebe, ist der FC Union Berlin.
Der FC Union Berlin ist nicht nur der zweitgrößte Sportverein in Berlin, sondern auch einer der mitgliederstärksten Vereine in ganz Deutschland. Die Fans allerdings haben es richtig in sich, da dieser beliebte deutsche Fußballclub aus Köpenick schon längst Kult ist.
Der Club bietet seinen treuen Anhängern weit mehr als nur König Fußball an. Er legt Wert darauf, authentisch und richtig cool zu sein. Fußball wird hier noch richtig intensiv gelebt und nicht auf irgendwelchen sportlichen Events geglänzt. Seit der Saison 2019/2020 spielt der Club in der Bundesliga, das erste Mal seit der Wiedervereinigung.
Im Vergleich zu anderen Fußballvereinen gibt es im Stadion der Alten Försterei keinen Namenssponsor, auch Ecken oder Tore werden von keinem offiziellen Geldgeber gefördert. Das 1920 eröffnete Fußballstadion mit 22.012 Plätzen kann auf eine interessante Geschichte zurückblicken, bei der die 1. FC Union Berlin Fans eine bedeutende Rolle spielen.
Warum ist der 1. FC Union Berlin wirklich außergewöhnlich?
Der nicht nur in Berlin beliebte Club schaffte den Aufstieg nur mit sehr harter Arbeit. Zur Zeit der DDR stand der Verein noch im Schatten vom Berliner Fußball Club Dynamo, der in der DDR Oberliga zu den erfolgreichsten Clubs zählte. Der BFC Dynamo wurde damals von einem ehemaligen Stasi-Chef unterstützt, weshalb sich sehr viele andersdenkende Menschen lieber dem FC Union Berlin zuwandten.
Der 1. FC Union schaffte seinen Weg aus den Ostclubs heraus. Für besonders große Aufmerksamkeit sorgte die Spendenaktion 2005 mit dem Motto „Bluten für Union“, mit der die Renovierungsarbeiten des Stadions finanziert werden konnten. Die rund 2000 Fans zu diesem Zeitpunkt investierten in diese bemerkenswerte Aktion rund 140.000 Stunden Arbeit.
Unglaubliche Weihnachtsstimmung in der „Alten Försterei“
Aber auch das alljährliche Weihnachtssingen im Stadion An der Alten Försterei sorgt schon seit 2003 für immer mehr Aufmerksamkeit. Belief sich die Besucherzahl des traditionellen Weihnachtssingen in den ersten Jahren auf knapp 1000 Mitglieder, so kann der Club mittlerweile auf ca. 30.000 stolze Besucher beim Fußball-Weihnachtsfest 2019 zurückblicken.
Schon alleine anhand dieser stolzen Zahlen wird deutlich ersichtlich, dass der FC Union Berlin und seine Fans etwas ganz Besonderes sind. Das friedliche und berührende Zusammentreffen von so vielen Menschen im Stadion rührten viele Besucher zu Gänsehaut und Tränen in den Augen. Es gab allerdings nicht nur die typischen Weihnachtsgesänge bei dieser Massenveranstaltung, sondern auch fanatische Fußball-Lieder.
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Eisern schön und ganz mit Recht eisern stolz
Fußball ist also beim 1. FC Union Berlin kein kommerzialisierter Event, wie bei den meisten anderen Clubs. Die Fans und auch der Club selbst kultivieren nach wie vor das Anderssein, obwohl sich die Zeiten in all diesen Jahren natürlich deutlich geändert haben. Der Club kann sich auf seine Fans verlassen, die ihre Treue schon vor Jahren unter Beweis stellten. Dafür ist es für die Anhänger jetzt ein ganz besonderes Highlight, ihren Lieblingsverein in der Bundesliga anzufeuern.
Von den Fans wird der Union Berlin Fußballclub liebevoll auch Eisern Union oder Die Eisernen genannt. Dieser Name geht auf die Mitglieder zurück, die in der Geschichte des Clubs in Eisenwerken unter sehr harten Bedingungen ihre Arbeit verrichten mussten. Der Name kommt in der Vereinshymne vor und ist offiziell geschützt. Die Vereinshymne stammt übrigens von Nina Hagen. Das Lied Eisern Union zählt im Profifußball mit zu den bekanntesten Hymnen.
Eine wichtige Rolle spielt allerdings auch die Ritter Keule, dessen Herz eisern schön und stolz im Stadion der Alten Försterei schlägt. Dabei handelt es sich um das sympathische Maskottchen des Vereins.